Die Polyphenolverbindung Resveratrol wird seit etwa 20 Jahren als „Anti-Aging“-Therapie gehandelt, bisher allerdings ohne stützende wissenschaftliche Erkenntnisse.
Kürzlich wurden in einer systematischen Metaanalyse die Auswirkungen von Resveratrol auf die Stoffwechselgesundheit untersucht und keine signifikanten Vorteile im Vergleich zu Placebos festgestellt.
Grundsätzlich basiert die angenommene Wechselwirkung von Resveratrol und Stoffwechselgesundheit auf drei Hauptkonzepten:
1) Resveratrol ist bioverfügbar,
2) Resveratrol aktiviert Sirtuine, und
3) Die Sirtuin-Aktivierung wirkt sich durch Kalorienrestriktion vorteilhaft auf die allgemeine Gesundheit und Langlebigkeit aus.
Diese Annahmen werden jedoch bisher nicht durch Beweise gestützt. Die Bioverfügbarkeit von Resveratrol ist begrenzt, seine „Sirtuin-aktivierenden“ Effekte sind allein im Labor beobachtbar, und die Verlängerung der Lebensspanne durch Sirtuin-Aktivierung in Hefe ist in mehrzelligen Organismen nicht reproduzierbar.
Zusammenfassend ergibt die Meta-Analyse keine signifikanten Unterschiede zwischen Resveratrol- und Placebo-Behandlungen hinsichtlich der Auswirkungen auf Triglyceride, Gesamtcholesterin, HbA1c, Insulin, Leberenzyme oder BMI. Die Ergebnisse sind damit mit den meisten bisher existierenden Studien konsistent und deuten darauf hin, dass Resveratrol keine offensichtlichen Vorteile für die metabolische Gesundheit bietet. Bemerkenswert ist, dass die Ergebnisse der Studie eine hohe Konsistenz über alle eingeschlossenen Studien hinweg aufweisen, was die Gültigkeit der Ergebnisse unterstreicht. Die Indizien, die gegen Resveratrol als wirksame Behandlungs- oder Präventionsstrategie für metabolische Ant-Aging Intervention sprechen, werden damit zahlreicher.
🎧 Hören Sie sich unsere KI-generierte Deep-Dive-Konversation (englisch) über die Resveratrol-Metaanalyse an!