Weihnachten ist traditionell eine Zeit der Freude und des gemeinschaftlichen Feierns. Für viele Menschen kann die Adventszeit jedoch mit erhöhtem Stress verbunden sein, sowohl psychisch als auch physisch. Zwischen dem Arbeitsdruck am Jahresende, gesellschaftlichen Zusammenkünften und der Dunkelheit der kürzer werdenden Tage kann es schwierig sein, Energie und Motivation aufrechtzuerhalten.
Ein Aspekt, der oft unbemerkt bleibt, ist der „Ernährungsstress„, der durch die Essgewohnheiten an den Feiertagen verursacht wird. Wenn diese Gewohnheiten nicht richtig ausbalanciert sind, können sie unseren Stoffwechsel stark belasten und erhebliche körperliche und geistige Energie erfordern.
Ernährungsstress verstehen
Dies ist nicht nur ein Schlagwort, sondern ein echtes Problem, das die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HPA), unser zentrales Stressregulierungssystem, betrifft. Denn so wirken sich die festlichen Lebensmittel auf uns aus:
Zucker: Eine Herausforderung für den Stoffwechsel
Der Genuss von Süßigkeiten wie Schokolade, Stollen und Keksen kann zu der so genannten „Blutzucker-Achterbahn“ führen. Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index lassen den Blutzuckerspiegel schnell in die Höhe schnellen, gefolgt von Insulinschüben. Dieser Kreislauf kann zu Insulinresistenz führen und das Risiko für Diabetes und das metabolische Syndrom erhöhen. Außerdem kann Zucker der Zahngesundheit schaden, da er ein Umfeld schafft, das Karies begünstigt.
Praktische Tipps:
- Das richtige Timing ist entscheidend: Essen Sie Süßigkeiten nach den Mahlzeiten, um Zuckerspitzen abzufedern. Ak´lternativ trinken Sie kurz vor dem Genuss von Süßigkeiten etwas Apfelessig in einem Glas Wasser. Der Essig hat ebenfalls einen glättenden Effekt auf die Glukosekurve.
- Gesunde Alternativen: Entscheiden Sie sich für Früchte, die natürliche Süße mit zusätzlichen Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien bieten.
- Nährstoffreiche Alternativen: Nehmen Sie Nüsse und Trockenfrüchte zu sich, da diese wertvolle Nährstoffe enthalten.
Alkohol: Mehr als nur festlicher Jubel
Ein erhöhter Alkoholkonsum, wie er bei Festtagsveranstaltungen häufig vorkommt, kann anstrengend sein. Bei der Verstoffwechselung von Alkohol in der Leber entsteht Acetaldehyd, eine giftige Substanz, die die Blutzuckerregulierung stört und zu Heißhungerattacken führt.
Schlaue Entscheidungen treffen:
- Mäßigung: Begrenzen Sie den Alkoholkonsum, um zu vermeiden, dass sich Stressreaktionen verschlimmern. Leichte Alkoholika sind gegeüber hochprozentigem zu bevorzugen. Wein in Maßen ist die bestmögliche Alkohol-Option.
- Alkoholfreie Optionen: Verwenden Sie Gewürze wie Zimt oder Ingwer in Getränken, die auch ohne Alkohol gesund sind.
- Bewusster Genuss: Entscheiden Sie sich für Qualität statt Quantität mit zucker- oder alkoholarmen Getränken.
Schwere Mahlzeiten: Eine Überlastung des Stoffwechsels
Reichhaltige, fett- und kohlenhydratreiche Feiertagsmahlzeiten können zu erhöhten Blutfettwerten nach dem Essen führen, die mit Insulinresistenz und Entzündungen einhergehen. Sie können auch zu Verdauungsbeschwerden führen.
Schonender für Ihr Verdauungssystem:
- Leichtere Kost: Kombinieren Sie magere Proteine mit ballaststoffreichen Lebensmitteln für eine bessere Verdauung und Ernährung. Beginnen Sie Ihr Mahl mit Ballaststoffen, die dafür sorgen, dass Zucker und Fett besser vom Körper verarbeitet werden können.
- Portionskontrolle: Übernehmen Sie das „Hara Hachi Bu“-Prinzip aus Okinawa: Hören Sie auf zu essen, wenn Sie zu 80 % satt sind.
- Aktivität nach dem Essen: Ein leichter Spaziergang fördert die Verdauung und reguliert den Blutzuckerspiegel.
Fazit: Achtsam und freudvoll feiern
Die Weihnachtszeit muss Ihren Körper nicht belasten. Wenn Sie mit Bedacht entscheiden, was und wieviel Sie essen, können Sie Weihnachten in vollen Zügen genießen und dabei Ihren Geist und Ihren Körper gesund halten und sich entspannen, anstatt sich überfordert zu fühlen. Denken Sie daran, dass das Wesentliche an Weihnachten darin besteht, mit Liebe und Frieden zu feiern, nicht mit Stress – damit halten Sie sowohl Ihren Geist als auch Ihren Körper gesund. Und noch ein kleiner Tipp der Redaktion: Wenn Sie sich beim Einkauf von Süßigkeiten und Alkoholika für die jeweils teure Variante entscheiden, fällt Zurückhaltung beim Konsum deutlich leichter!